Mahler. For any lover of classical music, the name itself is evocative of orchestral colour, broad, sweeping symphonic brushstrokes and the culmination of the romantic symphony. However, Mahler wrote with equal mastery in another genre: His oeuvre is remarkable in that he virtually wrote in two genres alone, namely symphony and song. What is more, there were few composers for whom the two genres were so closely connected: Mahler would often reuse material from songs in symphonies, and some claim that these self-quotations are keys to secret programmes in the symphonies. Most important of all is the fact that all of his mature songs were written both with orchestral accompaniment and as songs for piano and voice. In one of his final masterpieces, Das Lied von der Erde (the Song of the Earth) he combined the two into a symphonic song cycle.

Where does this leave the piano version? Are these ‘mere’ piano reductions? One might ascribe commercial reasons for their creation: in Mahler’s own time, a reduced arrangement was the only way the works could be heard outside of the concert hall, and a piano reduction would be the easiest to sell. This, however, would give far too little credit to the pieces. In fact, the attention to detail given in them shows that they were written to be performed as equals in either form. After all, since it would be in this form that most people would have the opportunity to hear them, it was important that these versions were as strong as they could possibly be.

FROM THE ARTIST:
"The songs of Gustav Mahler have haunted me for 20 years. These are songs that you begin to take in, hum along to, and listen to early in your studies. See them lie far yonder, like a glimpse of the Grail. To sing these songs – nay, to dare sing them – is indeed a challenge.

But the day came, at least for me, when Mahler’s songs suddenly were part of the repertoire. And the more I perform them, the more they grow into me. They feel as they are a part of me now, and I hope that I shall continue to sing this wonderful repertoire for a long, long time.

Why is this record titled Einsamkeit? Mahler has not chosen the lightest lyrics for his music, which must partially reflect his own situation. How lonely it must be not to find a life partner, or to lose your own children! And even if the Rückert songs contain some bright and beautiful moments, there is still much existentialism in Ich bin der Welt and Um Mitternacht.

Enjoy! I hope you will come to love these songs as much as I do."

– Marianne Beate Kielland

Mahler. Für jeden Liebhaber der klassischen Musik erinnert der Name selbst an orchestrale Farben, breite, schwungvolle symphonische Pinselstriche und den Höhepunkt der romantischen Symphonie. Mahler schrieb jedoch mit gleicher Meisterschaft in einem anderen Genre: sein Werk ist insofern bemerkenswert, als er praktisch nur in zwei Genres schrieb, nämlich Symphonie und Gesang. Außerdem gab es nur wenige Komponisten, für die die beiden Genres so eng miteinander verbunden waren: Mahler hat oft Material aus Liedern in Sinfonien wiederverwendet und einige behaupten, dass diese Selbstzitate Schlüssel zu geheimen Programmen in den Sinfonien sind. Am wichtigsten ist die Tatsache, dass alle seine ausgereiften Lieder sowohl mit Orchesterbegleitung als auch als Lieder für Klavier und Gesang geschrieben wurden. In einem seiner letzten Meisterwerke, Das Lied von der Erde, kombinierte er die beiden zu einem symphonischen Liederzyklus.
Wo bleibt die Klavierfassung? Sind das "bloße" Klavierauszüge? Man könnte kommerzielle Gründe für ihre Entstehung anführen: In Mahlers eigener Zeit war ein reduziertes Arrangement die einzige Möglichkeit, die Werke außerhalb des Konzertsaals zu hören und ein Klavierauszug wäre am einfachsten zu verkaufen. Das würde den Stücken jedoch viel zu wenig Ehre machen. In der Tat, die Liebe zum Detail in ihnen zeigt, dass sie geschrieben wurden, um als gleichwertig in beiden Formen gespielt zu werden.
"Die Lieder von Gustav Mahler verfolgen mich seit 20 Jahren. Das sind Lieder, die Sie zu Beginn Ihres Studiums aufnehmen, mitsummen und anhören. Seht, wie sie weit weg liegen, wie ein Blick auf den Gral. Diese Lieder zu singen - nein, sie zu wagen - ist in der Tat eine Herausforderung.
Aber der Tag kam, zumindest für mich, an dem Mahlers Lieder plötzlich zum Repertoire gehörten. Und je mehr ich sie aufführe, desto mehr wachsen sie in mich hinein. Sie fühlen sich wie ein Teil von mir und ich hoffe, dass ich dieses wunderbare Repertoire noch lange, lange Zeit singen werde.
Warum heißt diese Platte Einsamkeit? Mahler hat für seine Musik nicht den leichtesten Text gewählt, der teilweise seine eigene Situation widerspiegeln sollte. Wie einsam muss es sein, keinen Lebenspartner zu finden oder die eigenen Kinder zu verlieren! Und auch wenn die Lieder von Rückert einige helle und schöne Momente enthalten, gibt es in ‚Ich bin der Welt‘ und ‚Um Mitternacht‘ immer noch viel Existentialismus. Genießen Sie es! Ich hoffe, du wirst diese Lieder genauso lieben wie ich." Marianne Beate Kielland